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Antidrogentage – überraschend, informativ, schockierend

Die letzte Schulwoche begann für die 77 Achtklässler am 19. und 20. Juni mit der Thematik „Sucht und Drogen“. Die Auswahl der Referenten, die Inhalte der Stationen und der Gesamtablauf haben in diesem Jahr besonders gut funktioniert, denn viele Fragen und Probleme, die zu Beginn in Gruppen erarbeitet wurden, konnten in den Veranstaltungen aufgegriffen und beantwortet werden. Natürlich hatte jeder Einzelne einen eigenen Umfang  an Vorkenntnissen. Wiederholungen ließen sich somit nicht vermeiden. Aber die Aufmerksamkeit und Beteiligung zeigte doch ein allgemein großes Interesse an der Thematik, kann es doch jeden von uns betreffen. Und Drogen sind auch bei uns „direkt vor der Haustür“  vorhanden. Es wird gelogen, gestohlen und  gedealt, wenn die Sucht schon Besitz von einem jungen Menschen ergriffen hat. Wie kann man da hinein rutschen – schon nach einem Mal des Ausprobierens? Was passiert physisch aber auch psychisch? Was geschieht mit der Familie, mit Freunden… mit den Menschen um einen Drogenabhängigen herum? Und wie ist es möglich „aus dem ganz tiefen Sumpf doch noch heraus zu kommen… kurz bevor der „goldene Schuss“ ein junges Leben beenden kann? Andre Beitzel erzählte uns von seinen 15 Jahren „auf Drogen“ und welches Glück er hatte herauszukommen. Das hat jeden der anwesenden Schüler und Lehrer betroffen gemacht. Er hat unseren Respekt, weil er uns seine private Geschichte so knallhart erzählt hat, wie sie passiert ist. Zum Elternabend kam Herr Beyreuther (Zollbeamter) dazu und hat mit Herrn Beitzel gemeinsam die Problematik vermittelt. Was vorher unvorstellbar war, hat sehr gut funktioniert: ein Jäger und ein ehemals Gejagter haben die Probleme authentisch und überzeugend dargestellt. Die Sorgen um die Möglichkeit, dass unsere Kinder mit Drogen in Berührung kommen, konnten sie uns nicht nehmen. Aber Hinweise und Strategien zur Hilfe und Unterstützung wurden angesprochen. Dennoch geht es darum, unsere Kinder und Schüler stark zu machen „Nein“ zu Drogen zu sagen und im Falle des Falles Hilfe zu suchen und anzunehmen. Und auf diesem Weg sind wir alle ein Stück weiter gekommen. Die Schüler haben beide Tage intensiv reflektiert. Einige Meinungen werden im nächsten Schuljahresbericht veröffentlicht.

Dank auch an Herrn Englert und Herrn Wagner vom Präventionsteam der Polizeidirektion Chemnitz und an Frau Hannabach und Frau Arnold von der Suchtberatung der Diakonie, die den zweiten Tag auf bewährte und professionelle Art und Weise für die Schüler gestalteten.

Heike Neubert

(Beratungslehrerin)

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