„Der Stellvertreter“ – ein Bronzeabguss einer von Hans Brockhage geschaffenen Holzskulptur – vor dem denkmalgeschützten Haus 1 des Bertolt-Brecht-Gymnasiums ist kein Archivstück im engeren Sinn. Das Leben des Künstlers und die Umstände der Entstehung sind aber dennoch auf besondere Weise mit der Geschichte der Schule verbunden.
Hans Brockhage wurde am 27. Februar 1925 in Schwarzenberg geboren und trat 1936 in die Sexta des wenig später in „Städtische Oberschule für Jungen“ umbenannten Schwarzenberger Reformrealgymnasiums ein, wo ihn mit Dr. Walter Fröbe in Englisch und Albert Major in Erdkunde zwei herausragende Persönlichkeiten der Stadt unterrichteten. Nach seinem Schulabschluss mit „Reifevermerk“ 1943, Kriegsdienst, Lehre und Studium ließ sich Brockhage als freischaffender Formgestalter und Bildhauer in seiner Heimatstadt nieder, gab sein Wissen als Professor weiter und wirkte an zahlreichen Ausstellungen in der DDR und im Ausland mit.
Nach Brockhages Tod am 18. Februar 2009 wurde der Wunsch nach einem Kunstwerk im Stadtgebiet laut. Unterstützt von der Ostdeutschen Sparkassenstiftung und der Erzgebirgssparkasse entstand unter der künstlerischen Leitung der Brockhage-Tochter und ehemaligen Schülerin der Schwarzenberger EOS Anna Franziska Schwarzbach ein Projekt, das am 17. Juni 2016 einen würdigen Abschluss fand. An diesem Tag wurde „der Stellvertreter“ in Anwesenheit des Landrats Frank Vogel, der Oberbürgermeisterin Heidrun Hiemer, sowie Mitgliedern der Familie Brockhage enthüllt.
Die Veranstaltung bildete zugleich den Auftakt für die Festwoche zum 100-jährigen Bestehen des Schulgebäudes, dem umfangreiche Sanierungen der Außenanlagen und des Festsaals vorangegangen waren. Zahlreiche Aufnahmen von den Höhepunkten der Festwoche sind im Archiv der Homepage unserer Schule noch heute zu sehen, darunter die Enthüllung der Skulptur, die Festveranstaltung und der Tag der offenen Tür. Eine anlässlich des Jubiläums entstandene Ausstellung mit zahlreichen Informationen, Fotos und Gegenständen aus der langen Geschichte der Schule wurde im Traditionskabinett eingerichtet und weckt bei den Ehemaligen immer wieder Erinnerungen an die Schulzeit.

