Titel des ersten Schuljahresberichts (gestaltet von Mario Anger, Abiturjahrgang 2002)

Nun liegt er endlich vor – der erste Jahresbericht nach der Wende. Lange erwartet von Lehrern und Schülerschaft ist er nun fertig – eine Chronik der wesentlichen Ereignisse des Schuljahres 2001/2002, eine Dokumentation über die Schüler aller Klassen und ihre Lehrer, eine Broschüre zum späteren „Sich-Erinnern“.

Mit diesen Worten begrüßte Schulleiter Heinrich Wellner in seinem Vorwort zum ersten Jahresbericht des Bertolt-Brecht-Gymnasiums die Leserinnen und Leser. Er verwies auf die Ursprünge der Publikation fast 90 Jahre zuvor, die lange Pause während der DDR-Zeit und in den Jahren nach friedlicher Revolution und Wiedervereinigung und betonte, dass der Wunsch nach einer Wiederbelebung der Tradition schon lange bestanden hatte. Nun konnte zum ersten Mal seit 1944 wieder ein Schuljahresbericht erscheinen – unter der maßgeblichen Leitung des stellvertretenden Schulleiters Norbert Hildebrand und illustriert mit zahlreichen Fotos der langjährigen Kollegen André Ullmann und Steffen Oeser.

Die Schülerstatistik am Anfang des Berichts dokumentiert, dass im abgelaufenen Schuljahr 801 Schülerinnen und Schüler in Schwarzenberg lernten, davon 629 in den jeweils vierzügigen Klassenstufen 5 bis 10 und 172 in der im Haus 1 untergebrachten Sekundarstufe II. Der Unterricht wurde von 54 Stammlehrkräften, sieben abgeordneten Lehrkräften und fünf kirchlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für den Religionsunterricht abgesichert. Sieben von ihnen hatten bereits vor der Wende hier unterrichtet, zehn von ihnen sind noch heute im Dienst.

Deutlich mehr als die Hälfte der Schülerinnen und Schüler kam aus Schwarzenberg und seinen Ortsteilen sowie Beierfeld und Raschau. Im Zuge der Schließung des Gymnasiums in Johanngeorgenstadt hatten inzwischen auch Schülerinnen und Schüler aus dem Einzugsgebiet dieser Schule ihren Weg an das „Brecht“ gefunden. Der wohl beschwerlichste Schulweg führte aus Carlsfeld und Wildenthal hierher.

Die Berichte auf den folgenden Seiten belegen ein reiches schulisches und kulturelles Leben, das wie zu jeder Zeit von Verbesserungen, Entwicklungen und Visionen geprägt war. Zu den Neuerungen zählte etwa der erstmals von Klasse 7 bis 12 durchgängig angebotene Informatikunterricht („Möglich wurde diese durch ein modern eingerichtetes Computerkabinett im Haus II“). Traditionen wurden in der Partnerschaftsarbeit mit den Gymnasien in Bad Windsheim und Ostrov gepflegt, zahlreiche Klassen suchten auf Exkursionen außerschulische Lernorte auf und viele Schülerinnen und Schüler nahmen erfolgreich an Wettbewerben teil.

Eine Neuerung des Schuljahresberichts waren Fotos sämtlicher Klassen und Kurse, die heute zum eingangs erwähnten „Sich-Erinnern“ Anlass bieten. Die meisten der Schülerinnen und Schüler von damals haben ihr Abitur längst in der Tasche, einen Beruf ergriffen und eigenen Familien gegründet. Zahlreiche Ehemalige haben inzwischen ihre eigenen Kinder an unserer Schule und der eine oder andere unterrichtet an seinem alten Gymnasium heute selbst.