Antidrogentage der Klassenstufe 8 am 06. und 07. Juli 2015
Es sind nicht nur traditionelle Projekttage unseres Gymnasiums am Ende des Schuljahres, an denen sich Schüler, Eltern und Lehrer mit dem sehr komplexen Themenbereich „Sucht und Drogen“ auseinandersetzen, sondern es ist immer hochaktuell, sich um die eigene Gesundheit zu kümmern, da wir alle täglich sehr gefordert werden, um unsere Aufgaben zu erfüllen. Wie trügerisch es ist, sich auf die „helfende Wirkung“ von Drogen zu verlassen, erfuhren wir am ersten Projekttag durch den Bericht von Herrn André Beitzel, einem langjährig drogenabhängigen jungen Mann, der schonungslos offen erzählte, wann, warum und wie er mit Drogen in Berührung kam, wie er sein „Leben im Vollrausch“ erlebte und warum und wie es ihm möglich war, seinen Weg aus der Sucht zu finden und auch heute immer noch zu gehen. Die Fragen und Meinungen der Schüler zeigten, wie genau Herr Beitzel die Emotionen und Gedanken der Schüler und Lehrer getroffen hatte. Am darauffolgenden Tag wurden viele Tatsachen des Gesprächs mit Herrn Beitzel in einem Stationsbetrieb aus anderen Blickwinkeln theoretisch, aber auch praktisch unterlegt. Wir erfuhren etwas zur Rechtslage durch das Betäubungsmittelgesetz, zur Situation im Landkreis und ganz speziell zu Crystal, das von Tschechien über die Grenze direkt zu uns kommt. Die Gefahr des Konsums von Alkohol in Verbindung mit dem Führerschein war Schwerpunkt einer weiteren Station, an der wir durch das Tragen von Rauschbrillen erlebten, wie „unfähig“ wir im Rausch sind. Aber auch ganz andere Süchte wie Spiele-, Ess-, Medien-, Sport-, Sex- und Arbeitssucht wurden in Bezug auf Ursachen, Verhalten und Risiken untersucht und die Ergebnisse auf Plakaten präsentiert.
Der thematische Elternabend zu illegalen Drogen zeigte, wie groß das Interesse und die Sorgen seitens der Eltern sind. Aus der Sicht eines Zollbeamten und Vaters erläuterte Herr Beyreuther anschaulich, wie groß die Gefahren für die Jugendlichen in unserer Region sind, was Eltern tun können, um ihre Kinder zu schützen, wie man Hinweise auf den möglichen Umgang mit Drogen im häuslichen Umfeld finden kann und welche sozialen Merkmale zu beobachten sind. Rechtliche Folgen, aber auch Beratungsstellen und Ansprechpartner (z.B. der Kreisjugendring) wurden genannt.
Wir danken Frau Thomä von der AOK, Herrn Kriminalhauptkommissar Englert und Herrn Polizeiobermeister Wagner vom Präventionsteam der Polizeidirektion Chemnitz, Herrn Beyreuther vom Zollamt Erfurt sowie Herrn Beitzel dafür, dass sie uns als externe Fachleute geholfen haben, eine intensive und vielseitige Aufklärung auf einem Gebiet zu betreiben, wo Verbote nicht helfen. Wir wissen, dass sich Schüler, Lehrer und Eltern eigentlich das ganze Leben lang mit Sucht und Drogen auseinandersetzen müssen – hoffentlich bei bester Gesundheit.
„Als Vorschlag hätte ich, dass sich Lehrer und auch Eltern mehr mit dem Thema auseinandersetzen sollten, damit sie erkennen können, wann jemand Drogen konsumiert und vielleicht auch helfen können.“ (J. Beyer, Kl.8A)
Frau Schäfer, Frau Schott, Herr Erler, Frau Neubert
JUL
2015