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Auf jüdischen Spuren in Chemnitz unterwegs

Wie feiern Juden Gottesdienst und welche Gegenstände und Besonderheiten gibt es in der jüdischen Synagoge in Chemnitz?

Mit einem Forschungsauftrag im Gepäck besuchten alle Schüler der 6. Klasse am Donnerstag, dem 27.09.18, die jüdische Gemeinde in Chemnitz. Der Vortrag zur Geschichte der Juden in Chemnitz und die Besichtigung der Synagoge weckten Neugier und Interesse. Viele Fragen wurden gestellt, z.B. warum die männlichen Juden eine Kippa tragen, warum es getrennte Bankreihen für Männer und Frauen in der Synagoge gibt und wozu die Trennwände da sind. Neben der Menora, der Bima und dem Toraschrein wurde das Fenster mit der Geschichte des Holocausts betrachtet. Eine Besonderheit war in diesem Jahr der Besuch der Laubhütte, die anlässlich des Laubhüttenfestes gerade im Garten der Gemeinde aufgebaut war und die wir ebenfalls besichtigen durften.

Auf dem jüdischen Friedhof entdeckten wir auf den Gräbern Steine statt Blumen und stellten fest, dass jüdische Gräber nie aufgelöst werden. Dann suchten wir jüdische Symbole auf den Grabsteinen. Neben dem Davidstern kann man segnende Hände, Wasserkrüge, Löwen und ein Buch entdecken. Weitere Symbole sind abgebrochene Säulen und Bäume, die für relativ jung verstorbene Menschen stehen, deren Leben plötzlich endete. Zum Abschluss entdeckten wir noch ein Grab eines jüdischen Soldaten, der im Ersten Weltkrieg für Deutschland gekämpft und für seine Verdienste das Eiserne Kreuz erhalten hat. Es wurde uns daran anschaulicher, wie es für die Familie dieses Soldaten gewesen sein mag, dass 20 Jahre später jüdische Gotteshäuser brennen und jüdische Familien verfolgt und getötet wurden.

M. Fritzsch,

Religionslehrerin

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