Unsere 75 Achtklässler absolvierten zwei Antidrogentage (1./2.Juli). Diese begannen mit dem Erlebensbericht eines ehemals Betroffenen, der „in die Hölle hinein, immer tiefer und dann zum Glück den Weg heraus“ gehen konnte. Hier einige Meinungen, die in anonymen Reflexionen geäußert wurden:
„Ich fand den Vortrag von Herrn Beitzel sehr interessant, weil er uns seine eigenen Erfahrungen mit Drogen geschildert und uns zum Nachdenken angeregt hat. Es ist erschreckend, was Drogen physisch und psychisch anrichten können.“
„Er hätte nicht mit Drogen angefangen, hatte aber einfach einen falschen Freundeskreis, durch Gruppenzwang geriet er hinein.“
„Man muss sehr stark sein, die richtigen Freunde und auch einfach Glück haben, um aus dem Drogenteufelskreis raus zu kommen.“
„Tatsächlich von einem Betroffenen zu hören, was Drogen aus einem machen, ist etwas anderes.“
„Wie fühlt es sich wohl an, immer wieder über das Erlebte zu sprechen?“
„Drogen nur mal zu probieren ist einfach zu gefährlich und kann komplett schief gehen.“
„Es fängt harmlos bei Zigaretten an und kann zugedröhnt mit Drogen bei einem Selbstmordversuch in der Badewanne enden.“
„Ich möchte die Schule gut abschließen und einen guten Job bekommen.“
„Viele nehmen Drogen, weil sie keine Lösung für ihre Probleme wie Schulstress, Mobbing, Schicksalsschläge usw. finden.“
„Ich habe von Drogenarten gehört, die ich noch nicht kannte und darüber, was sie mit dem Körper machen.“
„Besonders spannend fand ich die Ursachen der Sucht und die Auswirkungen auf das soziale Umfeld.“
„Ich habe gelernt, dass man einem Drogensüchtigen zuhören und zu nichts zwingen sollte.“
„Als Außenstehender hast du gar keine Ahnung, wie das ist.“
„Drogen verändern und kontrollieren das Leben eines Menschen.“
„Es klang wie aus einem schlechten Film und ich brauche noch eine Weile um das zu verarbeiten und dann ein Feedback zu geben.“
„Der Gedanke, dass quasi mein Nachbar oder andere Leute aus meiner Umgebung Drogen nehmen könnten, ist irgendwie erschreckend, weil ich mir das nicht so vorstellen kann.“
„Eltern sollten ihre Kinder aufmerksamer beobachten und sie informieren.“
„…erschreckend, dass man in Deutschland als Kind oder Jugendlicher Drogen und gefälschte Papiere bekommt.“
„Was wird die Zukunft für die Drogensituation im Erzgebirge bringen?“
Die Schüler fanden sehr viele Adjektive, um das Gehörte und die Art und Weise des Vortrags zu beschreiben: Es war „spannend, ergreifend, toll, abschreckend, erstaunlich, sinnvoll, krass, schockierend, lehrreich, alarmierend, mutig, informativ, bewegend, zum Nachdenken anregend, erschreckend, aufschlussreich, gelungen.“ Fazit: Hände weg von Drogen
Eltern hatten am Abend die Möglichkeit nicht nur Herrn Herrn Beitzel als ehemals Betroffenen sondern auch Herrn Beyreuther vom Zoll, der gegen den Drogenschmuggel aus Tschechien „kämpft“ und diese Kriminellen an der Grenze „jagt“, zu hören. Der Bericht rüttelte auf und es entsetzt, wenn sogar kleine Kinder zum Schmuggeln „benutzt“ werden. Die wichtigsten Drogen und deren schlimme Wirkungen wurden durch beide Referenten dargelegt. Sie gaben Eltern wertvolle Hinweise, z.B. wie man Drogenkonsum bei den eigenen Kindern erkennen kann, wie man die Probleme mit den Kindern bespricht und welche Hilfsorganisationen und andere Ansprechpartner auch außerhalb der Schule es gibt. Das jedoch ist alles andere als einfach für die beteiligten Seiten. Unsere Referenten haben in ihrer Zusammenarbeit beim Vortrag die zuhörenden Eltern sehr gut erreicht. Dafür besonderen Dank.
Im Stationsbetrieb am nächsten Tag beschäftigten sich die Schüler wie in den vergangenen Jahren noch einmal mit Crystal und Mediensucht, betreut von Frau Hannabach und Frau Arnold von der Suchtberatung der Diakonie. Die freie Plakatgestaltung, der Informationswert der Statistiken, die Auswirkungen der Drogen im Gehirn kamen bei vielen Schülern gut an. Station 3 hieß Psychische Gesundheit, ein Novum bei uns. Frau Schade vom Verein Kopfvitamin näherte sich mit den Schülern dem Gesamtthema durch das Finden von Strategien, um Probleme und Stresssituationen wie Leistungsdruck, Angst usw. gerade ohne Drogen für sich gut zu verarbeiten. Dazu gehören Entspannungsrituale, durch kleine Dinge Ruhe zu finden und es sich zu gönnen. Viele Schüler sind froh gesund zu sein und einige werden nun bewusster entspannen.
Die Idee wesentliche Anregungen, Informationen, Strategien auf und in einem Schuhkarton zu dokumentieren wurde noch zu wenig berücksichtigt. Dennoch haben wir als Abschluss der Projekttage in der Aula eine Schuhkartonmauer als Symbol gegen Drogen und für unsere Gesundheit errichtet. Dank allen Mitwirkenden.
Heike Neubert (im Namen der Referenten und Klassenleiter)
JUL
2019